Offshore-Schwergewicht im Mukran Port

Sassnitz-Mukran, 3. Februar 2017 — Erstmals hat im Januar das Errichterschiff „Brave Tern“ der Reederei „Fred Olsen“ im Mukran Port aufgejackt. Das Schiff nahm dabei Komponenten für den Bau des Windparks „Wikinger“ auf. Zuvor war der Liegeplatz 3a am Offshore-Terminal des Hafens für Errichterschiffe dieser Größe ertüchtigt worden. Die Baumaßnahmen wurden vorwiegend von Unternehmen aus Vorpommern durchgeführt. Der Mukran Port erweitert damit sein Portfolio im Bereich der Offshore-Wind-Aktivitäten.

Anfang Januar hat die „Brave Tern“ am Liegeplatz 3a des Offshore-Terminals festgemacht. Das Schiff gehört zur Klasse der sogenannten Jack-up-Installationsschiffe. Diese können den Schiffskörper mit ihren vier Hubbeinen über die Wasseroberfläche heben, um ein vom Seegang unabhängiges Arbeiten zu ermöglichen.

Die 132 Meter lange und 39 Meter breite „Brave Tern“ ist dabei in vielerlei Hinsicht ein Schwergewicht: Mit einem maximalen Lasteneintrag von 7.000 Tonnen pro Hubbein hat das Schiff beim Anheben aus dem Wasser, dem sogenannten „Jack-up“-Vorgang, eine maximale Bodenpressung von 65 Tonnen pro Quadratmeter im Hafenbecken des Mukran Port erreicht. Im Bereich der Anlegestelle waren daher vorab Maßnahmen zur Befestigung des Seegrunds getroffen worden, die in enger Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der Region umgesetzt wurden.

„Für uns als Basis- und Installationshafen verschiedener Offshore-Wind-Projekte stellt das erfolgreiche Aufjacken der ‚Brave Tern‘ einen Quantensprung dar. Ich möchte allen Projektpartnern für die sehr gute Zusammenarbeit danken. Mit der stetigen Erweiterung unserer Hafeninfrastruktur, sowohl für On- als auch für Offshore-Aktivitäten, festigen wir unsere Rolle als wichtige Logistikdrehscheibe in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Harm Sievers, Geschäftsführer der Fährhafen Sassnitz GmbH.

Etwa ein Jahr nahmen Planung und Durchführung der komplexen Seebodenertüchtigungsmaßnahme in Anspruch, bevor diese pünktlich vor dem Einlaufen der „Brave Tern“ abgeschlossen werden konnte. Als beratende Ingenieure waren die Baugrund Stralsund Ingenieursgesellschaft mbH und die AIU Architekten- und Ingenieurunion Stralsund GmbH tätig. Die bauliche Umsetzung übernahm die mit einer Niederlassung in Uckermünde vertretene Colcrete - von Essen Wasserbau GmbH & Co. KG.

Seit 2010 hatte es im Mukran Port immer wieder Anläufe von kleineren Jack-up-Schiffen gegeben, die allesamt erfolgreich verlaufen waren. Mit der „Brave Tern“ hat nun das erste große Errichterschiff planmäßig im Mukran Port aufgejackt. Der „Jack-up“-Vorgang verlief ohne Komplikationen.

Über den Mukran Port

Als einer der wenigen Häfen im Ostseeraum verfügt Sassnitz-Mukran mit 170 Hektar noch über ein großzügiges Flächenangebot. Der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands ist für alle im Ostseeraum operierenden Schiffsklassen zugänglich. Der Hafen liegt unmittelbar an der offenen See und ermöglicht der Schifffahrt damit eine unkomplizierte Ansteuerung. Deshalb sind zeitraubende Revierfahrten nicht notwendig, eine Lotsenpflicht besteht ebenfalls nicht. Im Hafen- und Bahnhofsbereich stehen insgesamt rund 90 Kilometer Gleisanlagen zur Verfügung.

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