Hafen Mukran feiert 30-jähriges Jubiläum

Sassnitz-Mukran, 20. Oktober 2016 — Mit einer Jubiläumsveranstaltung wurde im Mukran Port das 30-jährige Bestehen des Hafens gefeiert. Über 200 Gäste verfolgten ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen und Diskussionen, bei denen über die ersten Planungen des Standortes bis hin zu den aktuellsten Entwicklungen und Vorhaben informiert wurde. Der Mukran Port hat sich in den vergangenen 30 Jahren von einem reinen Fährhafen hin zu einem Multifunktionshafen entwickelt und ist gleichzeitig einer der wichtigsten Wirtschafts- und Industriestandorte in Mecklenburg-Vorpommern.

Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern, betonte in seiner Festrede: „In den letzten Jahren hat der Hafen Mukran eine wechselvolle Geschichte erlebt. Es gab Höhen und Tiefen. Die Landesregierung stand dabei stets an der Seite des Hafens und unterstützte den Erhalt und den Ausbau der Infrastruktur nach Kräften. Aber ohne engagierte Partner würde diese Infrastruktur nicht genutzt werden. Daher gilt mein Dank allen Akteuren vor Ort und darüber hinaus. Mit ihrem Engagement unterstützen sie die wirtschaftliche Entwicklung der Region maßgeblich. Auch in Zukunft wird die Landesregierung die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Hafens Mukran durch die Förderung der dafür notwendigen Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten und beihilferechtlichen Vorgaben der EU unterstützen und die Umprofilierung von Mukran Port zu einem Hafen- und Wirtschaftsstandort aktiv begleiten.“

Harm Sievers, Geschäftsführer der Fährhafen Sassnitz GmbH, erklärte: „Wir haben in der Vergangenheit immer versucht, den Standort anhand der aktuellen Gegebenheiten und Anforderungen im Markt weiterzuentwickeln. Mit Blick auf die Projekte und Ansiedlungen der letzten Jahre ist uns das sehr gut gelungen. Wir werden diesen Weg daher auch in Zukunft fortführen.“

Als Redner durften neben dem Bürgermeister der Stadt Sassnitz Frank Kracht und dem Landrat Ralf Drescher unter anderem auch der ehemalige Bahnvorstand Hartmut Mehdorn begrüßt werden. Ergänzend zu den Redebeiträgen und Diskussionsrunden gab es an verschiedenen Themenpunkten Informationen aus erster Hand. Weggefährten des Hafens berichteten über ihr Mitwirken in den vergangenen drei Jahrzehnten und gaben vertiefende Einblicke in die Historie des Standortes.

Meilensteine des Hafens Mukran

In den 1980er Jahren wurde der Fährhafen in Mukran als eines der letzten großen Verkehrsprojekte der DDR gebaut. Am Hafenausbau waren auch zahlreiche Bausoldaten der NVA beteiligt.
Die Verbindung von Mukran nach Klaipeda (Litauen) startete 1986 und wurde bis 1989 auf einen Liniendienst mit fünf Eisenbahnfähren ausgeweitet. Bis zum Ende der DDR war das Gelände Sperrgebiet und nicht allgemein zugänglich.
In den frühen 1990er Jahren wurde ein Großteil der in der DDR stationierten sowjetischen Streitkräfte über Mukran zurückgeführt.

Wegen der Kapazitätsgrenzen im Sassnitzer Stadthafen wurde ab 1995 ein neues Fährterminal gebaut sowie an den vorhandenen Anlegern umfangreiche Umbau- und Erweiterungsarbeiten durchgeführt, um den damals zunehmenden Personenverkehr nach Skandinavien zu bewältigen.

Nach zweijähriger Bauphase wurde am 7. Januar 1998 der größte deutsche Eisenbahnfährhafen an der Ostsee eröffnet. Seit diesem Tag verkehrt die Königslinie vom Hafen Mukran, der sich seitdem „Fährhafen Sassnitz“ nannte.
Mit der Dachmarke „Mukran Port“ stellte sich die Fährhafen Sassnitz GmbH zum 1. Mai 2016 im Markt neu auf. Die Namensgebung folgt dem Wandel des Standortes in den letzten Jahren vom reinen Fährhafen zu einem der wichtigsten Industrie- und Wirtschaftszentren in Mecklenburg-Vorpommern. Zudem ist Sassnitz-Mukran der Dreh- und Angelpunkt bei der Errichtung und zukünftig auch für Betrieb und Wartung von Offshore-Windparks in der deutschen Ostsee.

Über den Mukran Port

Als einer der wenigen Häfen im Ostseeraum verfügt Sassnitz-Mukran mit 170 Hektar noch über ein großzügiges Flächenangebot. Der östlichste Tiefwasserhafen Deutschlands ist für alle im Ostseeraum operierenden Schiffsklassen zugänglich. Der Hafen liegt unmittelbar an der offenen See und ermöglicht der Schifffahrt damit eine unkomplizierte Ansteuerung. Deshalb sind zeitraubende Revierfahrten nicht notwendig, eine Lotsenpflicht besteht ebenfalls nicht. Im Hafen- und Bahnhofsbereich stehen insgesamt rund 90 Kilometer Gleisanlagen zur Verfügung.

Zurück